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Lauterbach kritisiert mangelhafte Vorbereitung auf Corona-Pandemie

Archivmeldung vom 21.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Karl Lauterbach (2019)
Karl Lauterbach (2019)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert eine mangelnde Vorbereitung auf die Corona-Pandemie. Das konkrete Ausmaß der Corona-Pandemie überrasche ihn zwar, "aber solche Szenarien sind immer wieder durchgespielt worden und deshalb gab es konkrete Notfallpläne, die Wissenschaftler erarbeitet haben", sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal Watson.

In Fachkreisen sei die Gefahr durch Coronaviren bereits lange bekannt gewesen. Dass man trotzdem nicht besser vorbereitet gewesen sei, liege daher nicht an der Wissenschaft: "Es gab viel zu wenig Beachtung vonseiten der Politik für diese Gefahr", so der SPD-Politiker weiter. Über den 2012 vom Robert Koch-Institut (RKI) vorgestellten Katastrophenplan sagte Lauterbach: "Der Plan ist damals zur Kenntnis genommen worden. Mich hat es als Epidemiologen mehr interessiert als andere, aber tatsächlich wurde er dem Bundestag nie vorgelegt, sondern nur dem Gesundheitsausschuss. Es ist nie besprochen worden, wer für was zuständig ist und wer was umsetzt."

Entsprechend sei man aktuell nicht ausreichend auf die Corona-Pandemie vorbereitet gewesen. Für den SPD-Gesundheitsexperten ergeben sich aus der Coronakrise klare Lehren für die Zukunft: "Das kann sich kein Land der Erde mehr leisten, darauf nicht vorbereitet zu sein und beispielsweise keine Schutzkleidung vorrätig zu haben. Wir werden auf ähnliche Pandemien in Zukunft besser vorbereitet sein", sagte er. Die Kritik des Philosophen und ehemaligen Kulturstaatsministers Julian Nida-Rümelin, die Bundesregierung würde in ihren Corona-Maßnahmen keine klare Linie erkennen lassen, wies der SPD-Politiker hingegen zurück: "Dass man seine Meinung ändert, weil Studien neue Ergebnisse liefern, ist Zeichen einer guten Politik, nicht einer schlechten", sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal Watson.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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