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Ex-CSU-Politiker Glück handelte bisweilen gegen seine Überzeugungen

Archivmeldung vom 10.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Alois Glück
Alois Glück

Foto: Michael Lucan
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere Landtagspräsident und langjährige CSU-Politiker Alois Glück hat sich dazu bekannt, als Politiker bisweilen gegen seine Überzeugungen gehandelt zu haben. "Manchmal habe ich sicher etwas politisch vertreten, was ich persönlich nicht für richtig hielt", sagte der heutige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) im Interview mit der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Aber "Politik kann bisweilen Selbstverleugnung verlangen um der Handlungsfähigkeit willen", so Glück, der bis vor fünf Jahren Präsident des Bayerischen Landtags war und zuvor CSU-Fraktionsvorsitzender in Bayern. "Wenn ich jetzt als ZdK-Präsident spreche, bin ich freier, aber ich vergesse nicht die Erfahrungen aus der Politik."

Als konkretes Beispiel nannte Glück die Zuwanderungspolitik seiner Partei. Für die Asylpolitik in Bayern gelte, "dass einiges verändert werden muss." Vor zwei Wochen war Glück zusammen mit dem früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel als Vermittler zur Beendigung eines Hungerstreiks von 50 Asylbewerbern in München gescheitert. Die Polizei räumte daraufhin das Lager. Glück plädiert in dem Interview dafür, die Situation von Asylbewerberfamilien und ihren Kindern in Gemeinschaftsquartieren zu erleichtern, Verfahren abzukürzen und Flüchtlingen mehr Reisefreiheit zu gewähren. "Wir müssen uns vor Augen halten, wie verzweifelt für Menschen die Situation sein muss, wenn sie zum Beispiel einen solchen Streik auf sich nehmen", sagte Glück. Bei allen Schwächen habe das Asylrecht aber auch dazu geführt, so der Politiker, "dass wir weniger Ausländerfeindlichkeit und Polarisierung haben als in fast allen europäischen Ländern".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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