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Auktionshäuser kritisieren Ausfuhrverbot für Kunst: Schikane für Händler, Sammler und Museen Genickschlag für den deutschen Kunsthandel

Archivmeldung vom 27.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Die beiden großen Kölner Auktionshäuser Lempertz und Van Ham haben das gesetzliche Ausfuhrverbot für Kunst als Schikane und "Genickschlag" für den Kunsthandel kritisiert. Das neue Kulturschutzgesetz sei das "schlechteste Gesetz zur Kultur seit den 1950er Jahren", sagte Lempertz-Inhaber Henrik Hanstein dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Es sei unlogisch, unsystematisch und verfassungsrechtlich problematisch. Das Gesetz schikaniere "Händler und Sammler und indirekt auch die Museen", so Hanstein. "Es ist gigantisch, was wegen des Gesetzes bereits an privatem Kunstbesitz ins Ausland gebracht wurde."

Die vorige Woche verabschiedete Novelle soll die die Einfuhr geraubter Kunstwerke unterbinden und zugleich verhindern, dass wertvolle Kulturgüter aus Deutschland ausgeführt werden. Großen Kunstmessen wie der Art Cologne und Cologne Fine Art prophezeit Hanstein Probleme: "Das Rheinland liegt in Sichtweite der für den Kunsthandel sehr viel liberaleren Beneluxländer." Ähnlich äußerte sich der Geschäftsführer des Auktionshauses Van Ham, Markus Eisenbeis: "Das Kulturgutschutzgesetz ist ein Genickschlag für den deutschen Kunsthandel." Der ohnehin "gehörige Wettbewerbsnachteil" gegenüber Händlern in der Schweiz und in den USA werde jetzt durch vermehrte Arbeitsbelastung und "völlig übertriebene Sorgfaltspflichten" erhöht.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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