Söder sieht ohne dauerhafte Grenzkontrollen "schweren Schaden"
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) drängt auf dauerhafte Kontrollen an den deutschen Schengen-Binnengrenzen.
Die temporären Grenzkontrollen während der Fußball-EM hätten "einen
Riesenschutz für unser Land gebracht", sagte er am Sonntag im
ZDF-Sommerinterview. Durch das Zurückfahren der Maßnahmen entstehe ein
"schwerer Schaden", fügte der CSU-Chef hinzu.
Während des
Turniers seien viele Menschen aufgegriffen worden, die illegal nach
Deutschland kommen wollten. Auch Schleuser hätten die Behörden gefasst,
so Söder.
Der Kritik, derartige Zurückweisungen an den Grenzen
würden gegen EU-Recht verstoßen, entgegnete der bayerische Landeschef:
"Es ist nach europarechtlichen Regelungen möglich, auch nach
internationalen Regeln." Es sei "geradezu absurd, dass wir auf
europäischer Ebene eine Regelung haben, die erst in ein paar Jahren in
Kraft tritt".
"Wenn wir in eine Situation der logistischen, aber
auch politisch-demokratischen Überforderung kommen, dann muss ein Staat
handeln." Diese Schutzmaßnahmen jetzt wieder zurückzufahren, halte er
für "unverantwortlich", sagte Söder.
Bundesinnenministerin Nancy
Faeser (SPD) hatte am Sonntag angekündigt, dass es während der
Olympischen Spiele in Paris Kontrollen an der deutsch-französischen
Grenze geben werde. An den übrigen Schengen-Binnengrenzen zu Dänemark,
den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, an denen im Rahmen der
Sicherheitsmaßnahmen zur Fußball-Europameisterschaft noch bis zum 19.
Juli 2024 Binnengrenzkontrollen stattfinden, werde es im Anschluss wie
bereits vor der Fußball-EM statt Grenzkontrollen Schleierfahndung mit
gezielten Kontrollen geben. An den deutschen Landgrenzen zu Österreich,
der Schweiz, Tschechien und Polen sollen weiterhin die bereits
angeordneten vorübergehenden Binnengrenzkontrollen stattfinden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur