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Hofreiter bezeichnet Bauern-Demo als "falschen Ansatz"

Archivmeldung vom 26.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Anton Hofreiter  (2017)
Anton Hofreiter (2017)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Als "falschen Ansatz" hat Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter die Proteste der Landwirte in Berlin als Reaktion darauf bezeichnet, "dass es von Seiten der Bundesregierung nun ein ganz kleines bisschen mehr Insektenschutz" gebe.

"So etwas wie das Artensterben oder die Verschmutzung des Grundwassers gehen nicht weg, indem man es ignoriert", sagte Hofreiter in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion. Wenn man noch weniger für den Naturschutz mache und noch mehr Dünger ausbringe, sei das "nicht die richtige Antwort", so der Grünen-Politiker weiter. Er signalisierte aber auch grundsätzlich Verständnis: "Man muss die Landwirte verstehen. Sie stehen nach Jahren falscher Agrarpolitik wirklich mit dem Rücken zur Wand", sagte Hofreiter. Sowohl das Landwirtschaftsministerium als auch der Bauernverband hätten unter dem Motto "Wachse oder weiche" Bauern "gelockt", ihre Betriebe immer weiter zu vergrößern.

Dies habe letztlich dazu geführt, dass es immer weniger Höfe gebe. Zusätzlich sei über Jahre dafür gesorgt worden, "dass die Einkommen der Landwirte immer schlechter geworden sind", so der Grünen-Fraktionschef weiter. Seine Partei sieht er "auf der Seite der Bauern". Der Grünen-Politiker forderte, den Flächenbezug bei Subventionen zu streichen und das Kartellrecht zu reformieren. Bei den bürokratischen Regeln müssten Größengrenzen für die Lebensmittelverarbeitung eingeführt werden. "Viele Landwirte können gar keine kleine Molkerei mehr finden oder sie, wenn sie Tiere haben, nur noch an einen Großschlachthof gehen können, weil der kleine Metzger aufgrund überbordender Regelungen aufgeben musste", sagte Hofreiter in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion.

Zudem forderte er neue Kennzeichnungsmethoden, um Qualitätsunterschiede auch in der konventionellen Tierhaltung für den Verbraucher besser erkennbar zu machen. Aus Ärger über die Agrarpolitik der Bundesregierung wollen am heutigen Dienstag mehrere Tausend Bauern aus ganz Deutschland in Berlin demonstrieren. Zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor um 12:00 Uhr erwarten die Veranstalter 10.000 Teilnehmer und rund 5.000 Traktoren. Der Protest richtet sich unter anderem gegen geplante schärfere Vorgaben zum Insekten- und Umweltschutz und weitere Düngebeschränkungen zum Schutz des Grundwassers.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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