Kontakt zu Stasi-Veteranen belastet Linke
Archivmeldung vom 16.08.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Auftritt von Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi beim Stasi-Rentner-Verein Isor belastet nach einem Bericht der Leipziger Volkszeitung (Freitagausgabe) das Verhältnis zwischen früheren Vertretern von PDS und WASG innerhalb der Linkspartei. Mitglieder aus der WASG würden Kontakten zu Isor "absolut kritisch gegenüberstehen", sagte André Brie der Zeitung.
"Für die frühere PDS
waren diese Kontakte normal", erklärte der Europaabgeordnete der
Linken, der selbst aus der SED kommt. Aus "unserer Ursprungspartei"
ergebe sich "eine Verantwortung für die ehemaligen Mitarbeiter der
Stasi oder der anderen bewaffneten Organe, die ja zum Teil auch bei
Isor organisiert sind", sagte Brie. Frühere WASG-Mitglieder hätten
dafür aber "kein Verständnis". Brie geht davon aus, dass sich Die
Linke auch weiterhin "gegen das Rentenstrafrecht für diese Leute"
einsetzt. "Auf der anderen Seite ist es natürlich gerade in der neuen
Partei notwendig, auch die Auseinandersetzung mit dieser Geschichte
scharf weiterzuführen, eine Verklärung weder aus dem MfS noch
hinsichtlich dieser ganzen SED-Politik zuzulassen." Dabei gebe es
innerhalb der Partei "beträchtliche Defizite."
Nach Recherchen der Zeitung, die von der Linken inzwischen bestätigt wurden, hatte Gysi im Januar 2007 vor Isor-Vertretern eine Rede gehalten. Laut Isor, so berichtet die Zeitung, soll es in diesem Jahr außerdem ein Treffen von Dietmar Bartsch, Bundesgeschäftsführer der Linken, mit den Stasi-Alt-Kadern gegeben haben.
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung