Gröhe: Länder sollen Arbeit der Terminservicestellen überwachen
Archivmeldung vom 25.01.2016
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtGesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die Bundesländer aufgefordert, die Arbeit der neuen Terminservicestellen zu überwachen. Gegenüber "Bild" (Dienstag) sagte Gröhe: "Klar ist, dass alle nach denselben Standards arbeiten müssen. Deshalb ist es so wichtig, dass die Bundesländer ihre Aufsichtsfunktion entschieden wahrnehmen und dafür sorgen, dass die gesetzlichen Vorgaben im Sinne der Patienten genau eingehalten werden."
Die Terminservicestellen hatten am Montag ihren Dienst aufgenommen. Sie sollen dafür sorgen, dass Patienten innerhalb von vier Wochen dringende Facharzttermine bekommen. Kritik an der Arbeit der Servicestellen wies Gröhe zurück. "Es ist schon überraschend, dass einige Hellseher bereits vor dem Start wissen wollen, es würde nicht funktionieren", sagte der Minister.
Jetzt gehe es darum, die Umsetzung der Servicestellen eng zu begleiten, damit von Anfang an im Sinne der Patienten gearbeitet werde. Gröhe kündigte in diesem Zusammenhang an, auf der Homepage seines Ministeriums sämtliche Telefonnummern der Terminservicestellen aufzulisten. Das erleichtere den Zugang, so Gröhe.
Patientenschützer fordern von Gröhe einheitliche Regeln für Terminvergabe
Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) aufgefordert, die Regeln für die Terminvergabe von Ärzten zu überarbeiten. Der "Bild-Zeitung" sagte Brysch: "Bundesgesundheitsminister Gröhe muss die Kassenärztlichen Vereinigungen anweisen, sich bei den Terminservicestellen auf eine bundeseinheitliche, patientenfreundliche Lösung zu verständigen."
Die Ärzte würden zur Zeit "Chaostage zu Lasten der Patienten" veranstalten. Das müsse Gröhe beenden. Seit diesem Wochenende sind die Kassenärztlichen Vereinigungen gesetzlich verpflichtet, innerhalb von vier Wochen dringende Facharzttermine zu vermitteln. Dazu mussten sie Terminservicestellen aufbauen.
Das funktioniere aber nur eingeschränkt, heißt es in dem Bericht: Ein aktueller Überblick der Deutschen Stiftung Patientenschutz zeigt, dass die Servicestellen extrem unterschiedlich und zumeist patientenunfreundlich organisiert sind. So haben manche Stellen nur zwei Stunden Sprechstunde am Tag, andere können nur eingeschaltet werden, wenn ein Patient vorher mehrmals selbst versucht hat, direkt einen Facharzttermin zu bekommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur