Ampel-Streit: SPD-Chef Klingbeil zieht rote Linie bei Rente
Archivmeldung vom 29.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Diskussion um das Fortbestehen der Ampel-Koalition nach dem Haushaltsstreit hat SPD-Chef Lars Klingbeil die baldige Verabschiedung des Rentenpakets im Bundestag zur Bedingung gemacht.
"Das war ein zentraler Punkt, warum uns viele Menschen ihre Stimme
gegeben haben. Es war eine Bedingung für das Gelingen dieser Koalition.
Natürlich ist das Rentenpaket deshalb für uns eine rote Linie. Es gibt
die klare Verabredung, und an die wird die FDP sich halten", sagte
Klingbeil der "Rheinischen Post". "Das erwarte ich von einem Partner,
der ernst genommen werden möchte", ergänzte der SPD-Politiker.
Auf
die Frage, ob die Fortsetzung der Ampel noch Sinn mache, sagte
Klingbeil: "Wir sind für vier Jahre gewählt. Es ist gut, dass der
Haushalt nun geklärt ist, auch wenn es keine Glanzleistung war. Und es
gibt noch viele wichtige Vorhaben. Ich habe den großen Anspruch, dass
wir im September das Rentenpaket durchbringen". Auch das
Tariftreuegesetz und die Stärkung der Wirtschaft stünden noch auf der
Agenda.
Insgesamt zeigte sich der SPD-Chef aber desillusioniert:
"Aber so vieles war unnötig und überflüssig in der öffentlichen Debatte.
Rückenwind für den Wahlkampf gibt das nicht, auch der Demokratie hat
der Streit der Ampel keinen guten Dienst erwiesen. Wenn die Regierung
sich im Dauer-Streit gegenübersteht, dann ist das schlecht. Eine
Regierung muss Sicherheit ausstrahlen und zeigen, wo es lang gehen
kann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur