Experten sehen trotz Immobilien-Boom keine Gefahr einer Kreditblase
Archivmeldung vom 30.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz des Booms am deutschen Immobilienmarkt gibt es nach Angaben der Finanzbranche noch keine Gefahr einer Kreditblase. Denn die anfänglichen Tilgungsraten bei Baufinanzierungen sind gestiegen. Das berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit".
Bei der HypoVereinsbank zum Beispiel beträgt diese aktuell im Durchschnitt 2,9 Prozent. Die Kunden zahlen ihre Schulden damit heute schneller zurück als noch vor wenigen Jahren. Zudem verfügen sie so bei Anschlussfinanzierungen über mehr Luft für Anpassungen, falls die Zinsen bis dahin wieder gestiegen sind.
Parallel mehren sich die Indizien, dass der Zeitraum, für den Kunden die aktuell so niedrigen Zinsen festschreiben, länger wird. So hat sich bei den Sparkassen die durchschnittliche Zinsbindung von zehn Jahren auf zuletzt 11,5 Jahre erhöht. "Bei uns liegt die durchschnittliche Zinsbindung im Moment bei mehr als 15 Jahren", sagte auch Peter Czauderna, Leiter der Baufinanzierung im Privatkundengeschäft der HypoVereinsbank.
Bei der Allianz machten im Jahr 2015 Verträge, die eine komplette Tilgung in der Zinsbindungsfrist vorsahen, ein Drittel des Neugeschäfts aus. In diesen Fällen entfällt das Zinsrisiko ganz. Die berüchtigten 100-Prozent-Finanzierungen bei denen die Bank alle Kosten eines Immobilienkaufs übernimmt, manchmal inklusive Nebenkosten bleiben derweil Ausnahmen. Lediglich 3,1 Prozent betrug der Anteil dieser Finanzierungen im dritten Quartal 2015, der letzten verfügbaren Zahl der Baufinanzierungsplattform Europace. Dieser Wert ist niedriger als in den zehn Jahren zuvor.
Quelle: dts Nachrichtenagentur