Laumann: Parlamente sind kein Querschnitt der Bevölkerung mehr
Archivmeldung vom 19.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttKarl-Josef Laumann, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, kritisiert, dass Parlamente heute kein Querschnitt der Bevölkerung mehr sind. "Es ist aber in einer guten Politik wichtig, dass Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen und Erfahrungswerten vertreten sind", sagte Karl-Josef Laumann, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er nahm Bezug darauf, dass im Deutschen Bundestag der Frauenanteil so niedrig ist wie seit zwanzig Jahren nicht mehr und auch die Vielfalt der Berufe abnimmt.
"Mich ärgert, dass bei der Frage der Wahlrechtsreform nur über die Größe von Parlamenten geredet wird und nicht über die Zusammensetzung", so Laumann weiter. Der Arbeitnehmerflügel hat gemeinsam mit der Frauen-Union einen Antrag für den CDU-Parteitag verfasst, über den die "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" berichtet. Der Bundesvorstand soll demnach ein Konzept entwickeln, wie die CDU-Fraktionen im Bundestag und in den Landesparlamenten die Vielfalt einer Volkspartei erhalten können. Das Konzept solle auch konkrete Forderungen für die laufende Wahlrechtsreform des Bundestages enthalten.
"Rechtliche Vorgaben wie die des französischen Paritätsgesetzes sollten auf ihre Übertragbarkeit auf Deutschland und ihre Verfassungsmäßigkeit überprüft werden", sagte Annette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauen-Union. Könne man Vorgaben für Direktmandate machen? "Oder größere Wahlkreise bilden und sie mit je einem Mann und einer Frau besetzen?", so Widmann-Mauz weiter. Die CDU befinde sich im politischen Wettbewerb. "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren", so die CDU-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur