Lang kritisiert Gaza-Schweigeminute bei Klimakonferenz als einseitig
Archivmeldung vom 01.12.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrünen-Chefin Ricarda Lang hat die Schweigeminute für die Opfer von Gaza bei der Weltklimakonferenz (COP28) als einseitig kritisiert. "Erstmal möchte ich sagen, dass das falsch ist, dass der israelischen Opfer nicht gedacht wird", sagte Lang dem TV-Sender "Welt" auf der COP28 in Dubai.
Man könne nicht über die Situation in Israel und Gaza sprechen und dabei auf der einen Seite das Leid der Juden und auf der anderen Seite den menschenverachtenden Terror der Hamas ausblenden. Es sei für die Grünen und die deutsche Bundesregierung klar, dass man "weiter unverbrüchlich an der Seite Israels" stehe, so Lang. Man werde immer wieder auf das Leid der Juden hinweisen und auf das Existenzrecht Israels.
"Gleichzeitig sehen wir, dass die Situation international in den letzten Wochen nicht einfacher geworden ist. Dass viele Verbündete sich abwenden von Israel, dass viele Länder sich anders positionieren. Wenn man zum Beispiel die Vereinten Nationen sich anschaut", sagte sie. "Und ich glaube, deshalb ist es wichtig, dass Deutschland hier immer wieder auf der einen Seite für Unterstützung Israels wirbt, aber auf der anderen Seite die Kanäle zu Verbündeten, auch die Kanäle zu Ländern, die eine andere Position haben, offen hält." Dabei müsse man diplomatisch "alles in die Waagschale werfen, was wir haben", so Lang. Dazu gehört für die Grünen-Chefin auch die Klimapolitik.
"Ob der globale Süden am Ende auch bei Fragen der Geopolitik sich auf Seiten Deutschlands, auf Seiten des Westens positioniert, hängt auch mit der Glaubwürdigkeit, auch mit Vertrauen in Länder wie Deutschland, in Länder der Europäischen Union zusammen. Die Frage ist, ob wir es hinbekommen, zu sagen: Wir stehen zu unserem Versprechen, wir wollen mit dem globalen Süden zusammenarbeiten und wir haben dabei - ich rede von Global Gateways, von Klimafinanzierung - auch gute Angebote", so Lang. "Das entscheidet auch über die geopolitische Stärke Deutschlands in der Zukunft."
Quelle: dts Nachrichtenagentur