FDP: Krankenkassen sollten Schwangerschaftsabbrüche bezahlen
Archivmeldung vom 07.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFDP-Chef Christian Lindner hat sich dafür ausgesprochen, legale Abtreibungen künftig von Krankenkassen bezahlen zu lassen. "Unsere Gesellschaft braucht mehr Empathie für Frauen in einer so schweren Lebenssituation", sagte Lindner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Ein Ausdruck von Empathie wäre es, wenn Krankenkassen die Kosten für legale Schwangerschaftsabbrüche übernehmen."
Die betroffenen Frauen stünden vor großen Herausforderungen, so Lindner.
"Sie müssen sich über das eigene Leben und das des ungeborenen Kindes
Gedanken machen. Sie müssen sich qualifizierte ärztliche Betreuung
suchen - was in vielen Teilen des Landes gar nicht so einfach ist. Und
sie stehen möglicherweise auch noch vor einer Finanzierungsfrage."
Zurückhaltend
zeigte sich Lindner mit Blick auf den Gruppenantrag im Bundestag zur
Streichung von Paragraf 218 Strafgesetzbuch, der Abtreibung unter Strafe
stellt. "Berücksichtigt werden sollte, dass für die Regelung des
legalen Schwangerschaftsabbruchs ein gesellschaftlicher Konsens gefunden
wurde, der nicht alle befriedigt, der aber stabil ist", sagte der
FDP-Chef. In jedem Fall sei aber eine Bundestagsabstimmung noch in
dieser sehr kurzen Wahlperiode nicht sinnvoll. "So ethisch komplexe
Fragen sollten sorgfältig beraten werden - und nicht hoppla hopp." Die
Kostenübernahme durch Krankenkassen sei eine Alternative zur §
218-Streichung, die Frauen in Not helfen könne.
Lindner sprach
sich zudem dafür aus, Eizellenspenden und Leihmutterschaft in
Deutschland zuzulassen. Es sei angebracht, "unerfüllte Kinderwünsche in
unserem Land leichter erfüllbar machen, also durch die legale
Leihmutterschaft und Eizellenspende ohne kommerzielle Interessen", sagte
er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur