Riexinger: Pflege-Ausbildungsoffensive unzureichend
Archivmeldung vom 28.01.2019
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Freigeschaltet durch André OttLinken-Chef Bernd Riexinger hält die Pflege-Ausbildungsoffensive der Bundesregierung für unzureichend. "Es braucht Entlastung für die Pflegekräfte, die bereits jetzt auf dem Zahnfleisch gehen", sagte Riexinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Notwendig sei "eine deutliche Aufwertung auch über wesentlich bessere Bezahlung, um sowohl erfahrenen als auch künftigen Pflegekräften Respekt zu zollen".
Riexinger forderte überdies gesetzliche Personalstandards, die jeweils spezifisch für Altenpflege und Krankenpflege gelten und sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. "Feste Personalschlüssel statt Minimallösungen" seien "der Dreh- und Angelpunkt. Ohne diese fehlt der notwendige Druck, tatsächlich für Nachwuchs zu sorgen", sagte der Linken-Chef und kritisierte: "Hier bleibt die Bundesregierung eine Antwort schuldig."
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbz) begrüßte das Ziel der Regierung, für zehn Prozent mehr Ausbildungsplätze zu sorgen. "Die Umsetzung in die Praxis muss zeitnah folgen", mahnte vzbz-Gesundheitsexperte Kai Vogel in der "NOZ" an. Zur Stärkung der Pflege gehöre aus Sicht der Verbraucher aber auch deren langfristig Finanzierung, "hier fehlt noch ein Konzept".
In einem ersten Schritt müssten "die Leistungen der Pflegeversicherung jährlich automatisch angepasst werden und sich an der Inflationsrate und den steigenden Personalkosten orientieren, sie müssen endlich die realen Verhältnisse abbilden", verlangte Vogel. "Zudem muss insbesondere die finanzielle Überforderung vieler Pflegebedürftiger ebenso zeitnah beendet werden." Die Konzertierte Aktion Pflege sei "nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer qualitativ guten Pflegeversorgung und deren nachhaltigen Finanzierung", sagte der Fachmann.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)