Klimaökonom Edenhofer kritisiert Pläne für Erhöhung der Pendlerpauschale
Archivmeldung vom 09.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićKlimaökonom Ottmar Edenhofer hat die Bundesregierung vor einer Erhöhung der Pendlerpauschale gewarnt, um auf die steigenden Spritpreise zu reagieren. "Die Pendlerpauschale hilft nicht dem kleinen Geldbeutel, das zeigt die Forschung klar", sagte der Professor und Direktor des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Edenhofer weiter: "Besser wäre, das im Koalitionsvertrag geplante Klimageld als Sozialausgleich beim CO2-Preisjetzt schnell auf die Straße zu bringen. Das entlastet einkommensschwächere Haushalte wirklich."
Edenhofer reagierte auf Aussagen von Finanzminister Christian Lindner (FDP), eine von vielen geforderte Anhebung der Pendlerpauschale werde an ihm "nicht scheitern". Grund für die Überlegungen sind die Rekordpreise für Diesel und Benzin, die gerade Pendler in ländlichen Räumen stark belasten. Die Grünen hatten im Wahlkampf eine Abschaffung der Pendlerpauschale gefordert, weil diese den Klimaschutzambitionen entgegenstehe. Auch das Umweltbundesamt forderte mehrfach die Abschaffung der Pendlerpauschale, wollte sich am Dienstag auf NOZ-Anfrage aber nicht zu der Debatte äußern.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)