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Montgomery fordert Anti-Corona-Plan mit Lockdown-Option

Archivmeldung vom 28.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frank Ulrich Montgomery (2018)
Frank Ulrich Montgomery (2018)

Bild: picture alliance/Tobias Hase für Deutsches Ärzteblatt

Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery hat einen Anti-Corona-Plan inklusive Lockdown-Option für den Herbst angemahnt und die FDP vor einer Blockade gewarnt: "Gesundheitsminister Karl Lauterbach muss das Infektionsschutzgesetz anpassen, damit Eindämmungsmaßnahmen eingeführt werden können, wenn die Lage ernst wird, und zwar bundesweit einheitlich", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Als "Ultima Ratio" müsse im angepassten Infektionsschutzgesetz "auch die Möglichkeit zu einem Lockdown verankert werden", sagte Montgomery. "Es wäre fahrlässig, dieses Instrument nicht in den Werkzeugkasten zu legen, auch wenn wir alles unternehmen müssen, damit wir es nie wieder rausholen brauchen." Weitere Instrumente reichten "von der Pflicht zum Maskentragen im öffentlichen Raum bis hin zu Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen".

Die FDP warnte der Weltärztechef nach jüngsten Äußerungen von Parteivize Wolfgang Kubicki eindringlich davor, neue Maßnahmen zu blockieren. Sie dürfe die Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach "nicht wieder zerlegen", sagte Montgomery der "NOZ". "Eine Partei, die mit einem falschen Freiheitsfetisch die Sicherheit vieler Menschengruppen vergisst, ist ein Problem für jeden Gesundheitsminister."

Schon im Frühjahr habe die FDP Lauterbach "mit ihrem merkwürdigen Begriff von Freiheit auf Kosten von Gesundheitsschutz auflaufen lassen", kritisierte Montgomery. "Wären die "Freedom Day"-Ideen der FDP aus dem vergangenen September und Oktober umgesetzt worden, dann hätten wir Zehntausende an Toten mehr zu beklagen gehabt. Das muss Herrn Lindner und seinen Leuten klar sein."

Montgomery verwies darauf, dass in vielen Teilen der Welt die Corona-Zahlen schon wieder steigen. Das werde auch in Deutschland "unweigerlich" passieren, wenn es kälter und nasser werde und sich das Leben wieder in die Innenräume verlagere. Zwar seien anders als in den vergangenen Jahren sehr viele Menschen geimpft oder genesen, aber: "Wir sind noch nicht durch mit der Corona-Pandemie!"

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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