Koalition will gegen englische Wörter im Alltag vorgehen
Archivmeldung vom 14.09.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie große Koalition will die Nutzung von englischen Wörtern in öffentlichen Gebäuden, an Flughäfen und Bahnhöfen eindämmen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe) berichtet, bereiten die Koalitionsfraktionen derzeit einen Antrag vor, wonach in solchen Einrichtungen künftig "durchgehend, nicht notwendigerweise ausschließlich" die deutsche Sprache verwendet werden soll.
Eine entsprechende Aufforderung an die Bundesregierung wollen Union und SPD im Bundestag beschließen lassen. Der Antragsentwurf, der der Zeitung vorliegt, befindet sich momentan in der Abstimmung beider Fraktionen.
Insbesondere an Flughäfen und Bahnhöfen sei Deutsch Randsprache geworden, heißt es in dem Papier. So schreibe die Bahn in ihren Reisebegleitblättern "unzumutbar" von "DB Carsharing", "Call a bike Standort" oder "Service Point". Im Schulunterricht, in der Arbeitswelt, in der Wissenschaft und der Öffentlichkeit ersetzten mittlerweile "7000 angelsächsische Begriffe und Ausdrücke ihre deutschen Gegenstücke". Rund ein Drittel der Deutschen könne mit den englischen Wörtern aber nichts anfangen. "Es geht gegen soziale Ausgrenzung, nicht um Deutschtümelei", sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der Union und Mitinitiatorin des Antrags, Julia Klöckner, der Zeitung.
Auch bei Gebrauchsanleitungen und in der Werbung würden inzwischen Millionen von Menschen ohne Englischkenntnisse ausgegrenzt. Nach dem Willen der Koalitionäre soll es deshalb freiwillige Vereinbarungen mit der Wirtschaft geben, um das Englische zurückzudrängen.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung