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FDP verteidigt den Vorstoß, familienpolitische Leistungen zu entschlacken

Archivmeldung vom 22.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Marco Buschmann (2020)
Marco Buschmann (2020)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der erste parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag, Marco Buschmann, hat das Vorhaben seiner Partei verteidigt, familienpolitische Leistungen zu entschlacken. "Die Vielfalt familienpolitischer Leistungen in Deutschland ist ein komplizierter Bürokratie-Dschungel. Deshalb wollen wir die Dinge zusammenlegen und vereinfachen. Ziel ist nicht die Kürzung", sagte Buschmann im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Vielmehr gehe es darum, Vorgänge zu vereinfachen, damit das Geld bei jenen ankomme, die ein Anrecht darauf hätten. Das sei heute oft nicht der Fall. "Beim Kinderzuschlag zum Beispiel gibt es das Ziel einer Abrufquote von gerade mal 35 Prozent", sagte Buschmann. "Das heißt also, die Große Koalition plant, dass 65 Prozent, die einen Anspruch hätten, das Geld nicht erhalten", kritisierte der FDP-Politiker. Betroffene lebten dann unter Umständen in verdeckter Armut. "Das berührt Bildungs- und Aufstiegschancen. Die wollen wir verbessern. Da spielt Digitalisierung eine große Rolle", sagte Buschmann der "NOZ" weiter.

Buschmann kritisierte in der "NOZ" die Tendenz in der deutschen Politik, Bürgerinnen und Bürger mit immer neuen Geldversprechen zu ködern. Als Beispiel nannte er den milliardenschweren Digitalpakt, bei dem auch zwei Jahre nach Inkrafttreten nur ein Bruchteil der Gelder abgerufen worden sei. "Wir sollten uns eine Phase der Bürokratie-Entfesselung gönnen", sagte Buschmann und forderte: "Anstatt immer möglichst viel Geld ins Schaufenster zu stellen, das dann nicht abgerufen wird, sollten wir gezielte Mittel schnell und einfach dorthin bringen, wo sie gebraucht werden." Deutschland sei inzwischen "so stark bürokratisiert, dass nicht einmal der Staat selbst seine Bürokratie souverän managen kann. Das müssen wir dringend ändern."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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