Christian Ströbele: BND-Affäre duldet keine Rücksicht auf Personen
Archivmeldung vom 04.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Affäre um deutsche Geheimdienstberichte aus Bagdad an die USA beschädigt die Glaubwürdigkeit der Politik insgesamt. Diese Auffassung vertritt Christian Ströbele, der Geheimdienstexperte der Grünen.
"Wir können
das nicht ignorieren, auch wenn das breite Auswalzen dieser Dinge in
der Öffentlichkeit vielleicht ein Problem für die innere Sicherheit
in Deutschland sein könnte", sagt Ströbele im Interview der
Stuttgarter Zeitung. Es gehe nicht um die Grünen, sondern um eine
Aufklärung des Sachverhalts - ohne Rücksicht auf Personen. "Da ist es
mir ganz egal, ob der eine oder andere sich darüber ärgern könnte",
sagte Ströbele. Ein Untersuchungsausschuss sei deshalb dringend
notwendig.
Der ehemalige grüne Bundesaußenminister Joschka Fischer habe aber
glaubwürdig dargestellt, dass er mit dem Austausch militärisch
relevanter Daten nichts zu tun gehabt habe: "Der
Bundesnachrichtendienst untersteht ausschließlich dem
Bundeskanzleramt und dem Kanzleramtsminister", sagte Ströbele.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung