Scholz sieht keine "totale Spaltung" der Gesellschaft
Archivmeldung vom 24.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht nach eigenen Angaben trotz vieler entsprechender Äußerungen keine "totale Spaltung" der Gesellschaft. Sein Eindruck sei, dass man in zentralen Fragen gar nicht so weit auseinanderliege, sagte er in seinem am Dienstag veröffentlichten Podcast "Kanzler kompakt".
"Die ganz große Mehrheit von uns weiß zum Beispiel, dass es ziemlich mau
aussehen würde in unseren Krankenhäusern, auf unseren Baustellen, in
Kitas und Pflegeheimen ohne all die Arbeitskräfte aus dem Ausland, die
vieles am Laufen halten." Und zugleich erwarteten die allermeisten zu
Recht, dass man sich aussuchen könne, wer zu uns komme.
"Die ganz
große Mehrheit im Land findet es richtig, der angegriffenen Ukraine bei
ihrer Verteidigung gegen Bomben-, Raketen- und Artillerieangriffe zu
helfen - und will gleichzeitig nicht, dass Deutschland Teil des Krieges
wird", fügte der Kanzler hinzu. Und viele erwarteten, dass alle
diplomatischen Mittel genutzt würden, um zu einem "gerechten Frieden" zu
kommen. Das unterstütze man, so der Kanzler.
Scholz sieht die
öffentliche Debatte als Grund für die aufgeheizte Stimmung. "Denn wenn
man ins Internet schaut, in die sozialen Medien und manchmal auch ins
Fernsehen, dann kann man schon den Eindruck kriegen: Je extremer die
Meinung, desto größer die Aufmerksamkeit", sagte er. Oft höre man vor
allem die Extreme, aber es komme nicht darauf an, "wer am lautesten
schreit". Die Mehrheit in der Mitte sei "viel, viel größer".
"Die
allermeisten von uns stehen in all den großen Fragen näher beieinander,
als es manchmal scheint", so die Einschätzung des Kanzlers. Er fordere
deshalb, dass man weiter miteinander rede, "statt nur noch übereinander
oder aneinander vorbei".
Quelle: dts Nachrichtenagentur