CDU-Wirtschaftsrat kritisiert pauschale Mietpreisbegrenzung
Archivmeldung vom 05.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor dem Treffen von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) mit Vertretern der Bau- und Wohnungswirtschaft beim "Bündnis bezahlbarer Wohnraum" hat sich der CDU-nahe Lobby- und Berufsverband Wirtschaftsrat der CDU gegen mehr Regulierung von Mietpreisen ausgesprochen.
"Besonders irritierend wirken Forderungen nach einer weiteren
Verschärfung der Mietenregulierung", sagte Generalsekretär Wolfgang
Steiger dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). "Zielführender wäre die
Zulassung einer Mietpreisflexibilisierung mit einer Subjektförderung für
Mieter, die entsprechend bedürftig sind."
Der Interessensverband
sieht in Mietpreisbegrenzungen Hindernisse für den Bau neuer Wohnungen.
"Mietpreisbremse, Kappungsgrenze, Obergrenze nach
Modernisierungsmaßnahmen, all diese Instrumente schränken die
Refinanzierung eben jener Unternehmen signifikant ein, von denen im
selben Atemzug erwartet wird, sie mögen bauen, bauen und bauen", sagte
Steiger.
Er ist der Ansicht, dass diese Instrumente immer weniger
die eigentlichen Zielgruppen schützten, für die sie gedacht seien, weil
sie uniform für alle gelten. "Die Mietpreisbremse etwa schützt weniger
den wohnungssuchenden Pfleger, der mangels Angebots und eines
verriegelten Wohnungsmarktes kaum noch eine Wohnung in Arbeitsplatznähe
findet, sondern vor allem die Chefärztin in ihrer 150 Quadratmeter
Altbauetage, die eigentlich keinen finanziellen Schutz benötigt", sagte
er.
Die Grünen hingegen halten wie die SPD an der Mietpreisbremse
fest. "Deutschland steckt in einer Wohnungskrise", sagte der neue
Grünen-Chef Felix Banaszak dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). "Mieten
schießen durch die Decke, neuer Wohnraum bleibt ein rares Gut." Die
Union müsse die Blockade der Mietpreisbremse aufgeben. "Das Thema kann
nicht bis nächstes Jahr vertagt werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur