Vize-Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz wirft CDU-Politikerin Steinbach Rassismus vor
Archivmeldung vom 05.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz, Eveline Lemke (Grüne), hat der CDU-Politikerin Erika Steinbach wegen eines umstrittenen Flüchtlings-Fotos rassistisches Denken vorgeworfen. "Der unsägliche Tweet mit dem weißen, blonden Kind, bedrohlich umringt von Schwarzen, verrät die Ideologie von der 'deutschen Herrenrasse'", sagte Lemke dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Steinbach lasse jede Spur von Mitleid mit den Flüchtlingen heute vermissen. "Wie so jemand menschenrechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag sein kann, ist mir schleierhaft", so Lemke weiter. Lemke äußerte sich im Rahmen eines Doppel-Interviews mit ihrem Vater Dietrich Lemke, ehemals Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Hamburg, über die Erfahrung der deutschen Flüchtlingsgeneration am Ende des Zweiten Weltkriegs. Lemke hatte mit seiner Familie vor Kriegsende 1945 aus dem damals deutschen Stettin fliehen müssen. Auch er zeigte Unverständnis über Steinbach. Die Ex-Präsidentin des Bunds der Vertriebenen (BdV) sei ihrer Biografie nach keine wirklich Vertriebene, die ihre angestammte Heimat verloren habe, so Lemke. "Hätte sie meine Erfahrungen gemacht, dann würde sie sich anders verhalten."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)