Umweltministerin Schulze attackiert Autokonzerne - "Wenn die Manager so weitermachen wie bisher, verschlafen sie die Zukunft"
Archivmeldung vom 09.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttUmweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat die deutschen Autokonzerne scharf kritisiert. Der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe) sagte Schulze: "Wenn diese hochbezahlten Manager so weitermachen wie bisher, verschlafen sie die Zukunft." Deutschland habe immer den Anspruch gehabt, technologisch Vorreiter zu sein. "Diese Haltung erwarte ich auch von der Automobilindustrie."
Man könne sich den Stillstand bei der Verkehrswende nicht mehr länger leisten. "Es ist schon skurril: Ich als Bundesumweltministerin muss die Automanager davor warnen, dass sie nicht den Ast absägen, auf dem die Automobilbranche sitzt."
In Sachen Diesel-Krise forderte Schulze die Hersteller auf, die versprochenen Software-Updates bis Ende 2018 durchzuführen. Weil absehbar sei, dass das nicht reiche, müsse auch Hardware nachgerüstet werden, beginnend mit den Städten, in denen ansonsten Fahrverbote drohten. "Ich mag mir nicht vorstellen, was passiert, wenn in einem Dutzend Großstädte die Innenstadtbereiche für Diesel gesperrt werden", sagte die Ministerin. Sie erwarte von den Konzernen, dass sie dazu beitrügen, Fahrverbote zu vermeiden. Die Aufforderung der Hersteller an die Kunden, sich mit Umtauschprämien neue Autos zuzulegen, nannte Schulze "zynisch". Viele der betroffenen Diesel seien erst wenige Jahre alt.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)