SPD pocht auf Einhaltung bestehender Aufnahmezusagen für Afghanen
In der Debatte um die Aufnahme gefährdeter Afghanen wird aus der SPD die Einhaltung bestehender Aufnahmezusagen gefordert. "Zusagen sind Zusagen", sagte der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner der "Rheinischen Post".
"Welches Ansehen wollen wir in der Welt denn haben, wenn man sich auf
unser Wort nicht mehr verlassen kann?" Für Deutschland sei es kein
gangbarer Weg, die bestehenden Aufnahmezusagen nicht einzuhalten.
"Wir
reden hier ja nicht über Terrorverdächtige, sondern über Menschen, die
in Afghanistan besonders bedroht sind, ihr Hab und Gut aufgegeben haben,
nun in Pakistan ausharren und auf die Aufnahme in Deutschland warten."
Deutschland habe sich bisher schon "nicht mit Ruhm bekleckert", was den
Umgang mit unseren Ortskräften angehe, so Stegner. "Wir haben unsere
Fürsorgepflicht gegenüber diesen Menschen lange vernachlässigt."
In
Richtung des künftigen Koalitionspartners CDU sagte der SPD-Politiker
weiter: "Deutschland hat humanitäre Verpflichtungen, gerade mit Blick
auf Afghanistan. Auch eine Partei, die das 'C' als ersten Buchstaben
trägt, sollte sich dessen bewusst sein. Es gibt Mindeststandards an
Professionalität, und dazu gehört, sich an sein Wort zu halten. Das ist
eine konservative Tugend."
Quelle: dts Nachrichtenagentur