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Verhinderte Abschiebung: CSU-Bürgermeister für Einzelfallprüfungen

Archivmeldung vom 20.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Zweite Bürgermeister von Neuenmarkt, Alexander Wunderlich (CSU) hat sich, nachdem einem Geflüchteten seiner Gemeinde Kirchenasyl gewährt wurde, für Einzelfallprüfungen bei Abschiebungen von Geflüchteten eingesetzt. "Wir müssen es differenzieren auf diejenigen, die jetzt bei uns sind, und auch diejenigen, die jetzt noch nach Deutschland kommen", sagte Wunderlich am Donnerstag dem Deutschlandfunk. Die Familie des Geflüchteten im Kirchenasyl, Danial M., gehört einer Minderheit in Afghanistan an, die von den Taliban verfolgt wurde oder immer noch wird.

Nach seiner Flucht hat er in den letzten drei Jahren Deutsch gelernt und geht zur Berufsfachschule. Er hätte als einziger in seiner Familie eine neue Duldung beantragen müssen, was er nicht wusste, und so sollte er abgeschoben werden. Der Fall war bekannt geworden, weil die Abschiebung ebenfalls am Geburtstag des Innenminsters Horst Seehofer (CSU) stattfinden sollte. "Warum soll man so einen jungen Herrn, der einen Beruf erlernen und auch Geld mit in unsere Sozialkasse geben will und Steuern zahlen will, abschieben? Danial M. hat sich bei uns in Neuenmarkt hervorragend integriert, ist ein Teil auch unseres Fußballvereins und nie auffällig im negativen Sinn geworden", sagte Wunderlich.

Der Befürworter des Kirchenasyls sieht eine parteiübergreifende Unterstützung in seiner Gemeinde für den Geflüchteten. "Hier haben wir eigentlich nur Rückenwind, sei es von den CSU-Politikern, aber auch von der SPD, und das ist parteiübergreifend. Eben genau diese breite Allianz macht mir Hoffnung, dass hier die breite Bevölkerungsmasse dahinter steht", so der CSU-Politiker. "Wir wissen ja alle, dass auch in seiner Familie leider schon der Onkel umgebracht wurde, eben aufgrund der Verfolgung." Man müsse jetzt überlegen, ob eine Abschiebung in dieser Angelegenheit "und natürlich in anderen Fällen – es bezieht sich ja nicht nur auf den Danial, sondern auch auf andere Fälle – genauso richtig ist", so Wunderlich.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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