TUI-Chef: "Die Agenda 2010 war gut"
Archivmeldung vom 20.03.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttFriedrich Joussen, Vorstandschef des Touristikunternehmens TUI, sieht die Reformpläne von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz kritisch. "Die Agenda 2010 war gut", sagte Joussen dem "Handelsblatt".
"Ich habe Zweifel daran, dass es irgendein Problem löst, die Bezugsdauer des Arbeitslosengelds jetzt wieder zu verlängern", meint Joussen. Die Idee von Schulz, ein Arbeitslosengeld Q während einer Qualifizierung einzuführen, sieht er skeptisch. "Das hatten wir doch schon. Da würde wahrscheinlich wieder eine Weiterbildungsindustrie entstehen. Ich bezweifele, dass die dann auch wirklich die Qualifikationen hervorbringt, die die Unternehmen brauchen." Auch das Bestreben des sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten, Zeit- und Leiharbeit stärker zu begrenzen, stößt bei dem Konzernchef auf wenig Begeisterung in Zeiten der Digitalisierung. "Es wird und es muss mehr befristete Arbeitsverträge geben, auch im qualifizierten Bereich", so Joussen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur