Berliner Grüne wollen Emissionshandel für Klimaanpassung nutzen

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch, will durch den Handel mit CO2-Zertifikaten Maßnahmen zur Klimaanpassung in Berlin finanzieren. "Landeseigene Unternehmen könnten diese ausgeben und dafür Flächen in Berlin gezielt begrünen und mit Bäumen bepflanzen", sagte Jarasch dem "Tagesspiegel".
So handle beispielsweise die Berliner Stadtreinigung (BSR) schon heute mit CO2-Zertifikaten. Große Unternehmen seien durch EU-Vorgaben verpflichtet, einen Beitrag
zum Klimaschutz zu leisten, sagte Jarasch weiter. Das könne auch über
den Kauf entsprechender Zertifikate erfolgen, wodurch dann Projekte
finanziert werden, die CO2 einsparen oder aus der Luft holen. "Damit
würden private Unternehmen einen Beitrag leisten, den sie sowieso
leisten müssen - und ganz Berlin würde davon profitieren."
Die
Einnahmen aus dem Europäischen Emissionshandel (EU-ETS-1), der die
Energiewirtschaft, die energieintensive Industrie, den Luft- und den
Seeverkehr betrifft, gehen größtenteils an die EU-Mitgliedsstaaten. Ein
kleinerer Teil finanziert den Innovationsfonds, mit dem die Entwicklung
klimafreundlicher Technologien vorangetrieben werden soll, und den
Modernisierungsfonds, mit dem ärmere Länder bei der Modernisierung des
Energiesektors unterstützt werden sollen. Nach den Vorgaben der EU
müssen die Mitgliedsstaaten ihre Einnahmen aus dem EU-ETS-1 zu
mindestens 50 Prozent für Klimaschutzmaßnahmen verwenden.
In
Deutschland fließen die Einnahmen aus dem EU-ETS-1 wie auch aus dem
nationalen Emissionshandel in den Klima- und Transformationsfonds (KTF).
Daraus wurde bislang beispielsweise die Förderung von Energieeffizienz
im Gebäudebereich, die EEG-Förderung und der Ausbau der
Ladeinfrastruktur für Elektroautos bezahlt. Die nationale CO2-Bepreisung
soll ab 2027 durch das Europäische Emissionshandelssystem 2 für
Gebäude, Straßenverkehr und weitere Sektoren (EU-ETS-2) ersetzt werden,
dessen Einnahmen in den Klima-Sozialfonds der EU fließen und darüber von
den Mitgliedstaaten für Einkommenshilfen, die Dekarbonisierung von
Gebäuden und emissionsarme Mobilität genutzt werden können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur