Sozialverband warnt: Pflege-Gesetzentwurf der Bundesregierung ist unzureichend
Archivmeldung vom 24.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der aktuellen Gesetzesinitiative für verbesserte Leistungen in der Pflege fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) grundlegende Reformen. "Es geht darum, eine würdevolle und bedarfsgerechte Pflege heute und künftig sicher zu stellen. Die Bundesregierung hat jetzt die Chance, endlich einen großen Schritt zu tun. Sie darf ihn nicht verstolpern." Das sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer am Mittwoch anlässlich der Bundestagsanhörung zur Pflegereform.
Der Verbandspräsident warnte insbesondere vor den Folgen einer fortwährenden "Notpflaster-Politik" zu Lasten der Millionen Pflegebedürftigen und Pflegenden in Deutschland. "Große Sorgen bereitet mir die Tatsache, dass bereits heute gut ausgebildete Pflegekräfte fehlen. Zudem steigen die Armutsrisiken, die mit der Pflege verbunden sind", sagte Bauer. Er forderte spürbare Entlastungen für die pflegenden Angehörigen. "Zahlen zeigen deutlich auf, dass Menschen mit Pflegebedarf so lange wie möglich daheim leben möchten. Dies bedeutet meistens eine hohe Belastung für die Angehörigen. Sie deutlich stärker zu unterstützen, wäre ein wichtiges Signal", so Bauer.
In einer Stellungnahme fordert der Sozialverband eine neue Beurteilung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs als ersten Reformschritt. Danach könnten zielgenaue Leistungsverbesserungen erfolgen. Mit einer breit angelegten Kampagne informiert der SoVD in den kommenden Wochen über den Handlungsbedarf in der Pflege. Der Verband ist eine der sechs vom Bundesgesundheitsministerium anerkannten "maßgeblichen Organisationen", welche die Interessen pflegebedürftiger und behinderter Menschen vertreten.
Quelle: SoVD Sozialverband Deutschland (ots)