Kirchhof muss klar sagen, was er vorhat
Archivmeldung vom 01.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt: Wir fordern den Schatten-Finanzminister der CDU/CSU Paul Kirchhof auf, klar zu sagen, bei welchen sozialen Leistungen er sparen will. Nebulöse Ankündigungen verunsichern die Menschen. Wir werden uns mit aller Kraft dagegen wehren, dass auf Kosten von Menschen gespart wird, die auf die sozialen Sicherungssysteme angewiesen sind.
Wir brauchen Reformen, um die Sozialsysteme für die Zukunft zu
sichern. Diese Reformen müssen aber sozial gerecht sein. Wir brauchen
mehr Verteilungsgerechtigkeit.
Wir werten die Äußerung von Kirchhof, wonach die gesetzliche
Rentenversicherung eine "wichtige Säule" bleiben wird, als Bekenntnis
zur gesetzlichen Rentenversicherung. Aus Sicht des SoVD muss die
gesetzliche Rentenversicherung aber die zentrale Säule bleiben. Sie
ist ein bewährtes und leistungsfähiges soziales Sicherungssystem, das
für künftige Generationen gesichert werden muss.
Wir warnen davor, die Risiken einer kapitalgedeckten
Rentenversicherung zu unterschätzen: Die Entwicklung der
Kapitalmärkte ist nicht berechenbar und die Auswirkungen der
demografischen Entwicklung auf die kapitalgedeckte Altersvorsorge
werden ausgeblendet.
Kirchhof bleibt allerdings auch bei seinen Äußerungen über den Aufbau
eines zusätzlichen Kapitalstocks in der Rentenversicherung sehr vage.
Kirchhof muss klar sagen, ob und in welchem Ausmaß zusätzliche
finanzielle Belastungen auf die Menschen zukommen.
Der SoVD setzt sich für eine Stärkung der gesetzlichen
Rentenversicherung ein.
Wir fordern eine Erwerbstätigenversicherung, in die alle Beschäftigen
einzahlen, auch Selbständige, Politiker und Beamte. Nur so können
Belastungen, die durch Veränderungen am Arbeitsmarkt und die
demografische Entwicklung entstehen, sozial gerecht auf alle
Schultern verteilt werden. Zudem muss die private und betriebliche
Altersvorsorge verstärkt werden.
Quelle: Pressemitteilung SoVD-Bundesverband