Verkehrsprognose: Grüne fordern Konzentration auf Bestandssanierung
Als Reaktion auf die Verkehrsprognose 2040 des Bundesverkehrsministeriums haben die Grünen eine Konzentration auf die Sanierung des Bestands gefordert. "Sanierung und Instandhaltung der Infrastruktur müssen an erste Stelle gerückt werden, gerade bei einem der dichtesten Straßennetze der Welt", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, Stefan Gelbhaar, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
"Der Neubau muss zurückstehen, solange die Sanierung von Brücken,
Schienen und Straßen nicht ausreichend gewährleistet werden kann."
Gelbhaar
verwies zudem auf die Lücken im deutschen Ladenetz. Die
Elektrifizierung der Straße sei noch nicht abgeschlossen. "Das sind die
Aufgaben."
Der Grünen-Politiker forderte auch eine stärkere
Betonung des Radverkehrs. "Für die Straße wird bis 2040 eine erhebliche
Zunahme des Radverkehrs prognostiziert. Darauf sind Städte und Gemeinden
nicht vorbereitet - der bestehende Radverkehr muss schon heute zu
häufig mit schlechter Infrastruktur umgehen", sagte Gelbhaar. "Hier muss
deutlich mehr passieren, um die grundlegende Fahrradinfrastruktur
anbieten zu können."
Dagegen wertet die Union die Prognose als
klares Signal für den Bedarf neuer Straßen. "Wenn wir keinen
Verkehrskollaps erleben wollen, muss unsere Verkehrsinfrastruktur
dringend fit gemacht werden. Dabei muss sich nach den Realitäten
gerichtet werden. Und diese lauten: Auch neue Straßen werden gebraucht,
wenn Auto und Lkw die dominierenden Fortbewegungsmittel bleiben", sagte
der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion für Verkehr,
Ulrich Lange (CSU), der Mediengruppe Bayern.
"Auch die Grünen
können diesen Fakt nicht länger leugnen und müssen ehrlich sein.
Insbesondere im ländlichen Raum sind die Menschen weiterhin auf gute
Straßen und das Auto angewiesen, da ein guter ÖPNV oft fehlt. Aber auch
die Wirtschaft zieht den Lkw offenbar der Schiene vor, da damit mehr
Flexibilität möglich ist."
Quelle: dts Nachrichtenagentur