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Grünen-Politiker Giegold startet Petition gegen Glyphosat

Archivmeldung vom 01.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sven Giegold Bild:Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen, on Flickr CC BY-SA 2.0
Sven Giegold Bild:Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold hat bei Change.Org eine Petition mit dem Ziel, die verlängerte Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat zu verhindern, gestartet. Bisher haben rund 275.000 Menschen die Petition unterzeichnet.

"Es ist ein Trauerspiel, dass sich die Bundesregierung als Zünglein an der Waage nicht klar positioniert", sagte Giegold der "Berliner Zeitung" (Online-Ausgabe). "Wenn sie ihrer Verantwortung für Gesundheit und Umwelt nachkommen will, muss sie für ein schnelles Ende von Glyphosat stimmen. Jedes weitere Jahr, in dem Glyphosat auf unseren Feldern eingesetzt wird, schadet Mensch und Umwelt. Nur eine giftfreie Landwirtschaft kann im Einklang mit menschlicher Gesundheit und Schutz der Umwelt funktionieren."

Er fuhr fort: "Die EU-Kommission will die Glyphosat-Zulassung um fünf Jahre verlängern. Angeblich will die deutsche Bundesregierung um drei Jahre verlängern. Beide Vorschläge haben eines gemeinsam: Es geht nicht um ein Auslaufen der Zulassung, sondern um eine Verlängerung. Die Idee ist offensichtlich: Bei einer kürzeren Frist haben die kritischen Mitgliedsländer etwas erreicht, und die Pro-Glyphosat-Staaten müssen das Gift nicht vom Acker holen. Doch darauf dürfen wir nicht hereinfallen: Wir brauchen ein festes Ausstiegsdatum und keine Laufzeitverlängerung."

Im Tauziehen um Glyphosat hatte die EU-Kommission zuletzt einen neuen Vorschlag unterbreitet. Die Behörde schlug den Mitgliedstaaten vor, die Genehmigung für Glyphosat für fünf Jahre zu erneuern. Eine Abstimmung der EU-Regierungen im zuständigen Fachausschuss ist demnach am 9. November geplant. In der EU wird seit Jahren um das weit verbreitete Unkrautvernichtungsmittel gestritten. Wissenschaftliche Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, ob Glyphosat krebserregend sein könnte oder nicht. Allerdings verweisen Umweltschützer darüber hinaus auf Gefahren für den Natur- und Artenschutz. So gibt es etwa in Deutschland ein drastisches Insektensterben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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