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Ein Jahr Rentenpaket: Arbeitgeber ziehen negatives Fazit

Archivmeldung vom 27.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Knapp ein Jahr nach Inkrafttreten von Mütterrente und Rente mit 63 hat Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer ein negatives Fazit gezogen. Um Anreize für längeres Arbeiten zu setzen, forderte er die Koalition auf, die Hinzuverdienstgrenzen für Rentner abzuschaffen: "Das Rentenpaket ist ungerecht, belastet die Beitragszahler und verschärft den Fachkräftemangel", sagte er dem Magazin "Focus". "Es profitieren einzelne Versichertengruppen auf Kosten der Solidargemeinschaft."

Das Rentenpaket war am 1. Juli 2014 in Kraft getreten. Der Arbeitgeberpräsident zeigte sich vor allem besorgt über die Folgen der Rente mit 63. Unternehmen würden wichtige Mitarbeiter verlieren. "Es ist falsch, in Zeiten eines zunehmenden Fachkräftemangels neue Frühverrentungsanreize zu schaffen", sagte Kramer. Er forderte Union und SPD auf, diesen Trend wieder umzudrehen: "Ältere, die sich etwas zu ihrer Rente hinzuverdienen wollen, dürfen nicht durch bürokratische und enge Hinzuverdienstgrenzen daran gehindert werden."

Konkret verlangte Kramer: "Die Hinzuverdienstgrenzen bei Renten sollten grundsätzlich abgeschafft werden. Es muss möglich sein, dass ein Rentner eine Arbeit aufnimmt, ohne dass ihm deshalb die Rente gekürzt wird."

Heute können Rentner nur nach der Regelaltersgrenze von derzeit 65 Jahren und vier Monaten unbegrenzt arbeiten gehen. Union und SPD wollen die Hinzuverdienstgrenzen zwar lockern, konnten sich aber bislang nicht einigen. Die Verhandlungen über flexible Übergänge in die Rente sind seit Monaten festgefahren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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