SPD-Konservative attackieren Merkel
Archivmeldung vom 06.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, hat in der Debatte über einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scharf angegriffen. Er nahm dabei Bezug auf einen unbestätigten Magazinbericht, nach dem Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) inzwischen im Gegensatz zu früheren Befürchtungen einen Ausstieg des mit gut 320 Milliarden Euro verschuldeten Landes aus dem Euro für verkraftbar hielten.
"Merkel leitet aus Angst vor der AfD, aus innenpolitischen Gründen und ohne sachliche Begründung eine Kehrtwende unserer Europapolitik ein", sagte Kahrs, der auch Chefhaushälter der SPD-Bundestagsfraktion ist, dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).
"Die Folgen können verheerend sein: Hier wird ohne Not mit dem Euro-Austritt gezündelt." Wichtiger sei es, von Griechenland die Einhaltung der Absprachen und das Durchführen von Reformen zu fordern. Ebenso müsse sich aber auch die Europäische Union an Absprachen halten, sagte Kahrs weiter. Mit Blick auf die angeblichen Austritts-Spekulationen innerhalb der Bundesregierung fügte er hinzu: "Frau Merkel ist nicht die Bundesregierung."
Kahrs betonte, dass es falsch sei, eine gut begründete Position zu verlassen. "Ein Euro-Austritt Griechenlands zum jetzigen Zeitpunkt kostet den deutschen Steuerzahler hohe zweistellige Milliardenbeträge und hätte unkalkulierbare Folgen", warnte er. Stabilität und Vertrauen benötigten Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit. "Der Kampf um die Lufthoheit der AfD-Stammtische ist das genaue Gegenteil."
Quelle: dts Nachrichtenagentur