SPD zieht Merck als Schering-Käufer einem ausländischen "weißen Ritter" vor
Archivmeldung vom 17.03.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der geplanten Übernahme von Schering durch Merck sieht die SPD Vorteile für den Standort Deutschland. "Wenn man davon ausgeht, dass Schering nicht allein bleibt, dann ist Merck für uns interessanter als ausländische oder kurzfristige Investoren", sagte der SPD-Wirtschaftspolitiker Rainer Wend dem Tagesspiegel.
"Das sind Zukunftsmärkte. Wir müssen ein Interesse
daran haben, unseren Standort zu stärken." Eines der möglichen
Szenarien zur Abwehr der Übernahme ist der Einstieg eines anderen
Investors, eines so genannten "weißen Ritters". Wend ergänzte, auch
getrennt seien Schering und Merck aber wettbewerbsfähig.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich vor allem mit Blick
auf große Zukäufe deutscher Unternehmen im Ausland nicht in den Fall
Merck-Schering einmischen, berichtet der Tagesspiegel unter Berufung
auf Regierungskreise. Daher betone sie den Aspekt des "nationalen
Champions" nicht. Rücksicht genommen werde hier zum Beispiel auf die
geplante Übernahme des spanischen Energieversorgers Endesa durch den
deutschen Eon-Konzern für 29,1 Milliarden Euro, den die spanische
Regierung ablehnt. Das Volumen der Schering-Übernahme durch Merck
wäre etwa halb so groß.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel