Bundestagsvize-Wahl: Kubicki erhebt Vorwürfe gegen AfD
Archivmeldung vom 23.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer stellvertretende FDP-Vorsitzende und Bundestagsvizepräsident, Wolfgang Kubicki, hat mit Blick auf die wiederholt gescheiterten Versuche der AfD, einen Kandidaten für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten zu wählen, Vorwürfe gegen die AfD erhoben.
"Die AfD hat diese Niederlage bewusst provoziert. Im Übrigen wissen wir recht konkret, dass auch eine Reihe von AfD-Abgeordneten nicht für Frau Harder-Kühnel gestimmt hat", sagte Kubicki der "Welt am Sonntag".
Einige AfD-Abgeordnete hätten bewusst gegen Mariana Harder-Kühnel gestimmt, "weil sie hofften, dann selbst diesen Posten zu ergattern", so der FDP-Politiker weiter. Zudem sei die AfD in sich gespalten. Mit der Rolle "wir gegen den Rest der Welt" hielte sich die Truppe zusammen.
"Nach fast 30 Jahren im Parlament weiß ich: Das parlamentarische System wird sie über kurz oder lang domestizieren und schließlich auffressen", so der Bundestagsvizepräsident. Die AfD werde sich weiter radikalisieren. "Zu mir kommen immer wieder AfD-Kollegen, die erzählen, dass ihre Basis sie angeht, weil sie zu wenig Randale im Bundestag machen. Viele in der AfD glauben, sie könnten nur als rechte Tabubrecher überleben. Ein Irrtum, der sie mittelfristig aus dem Bundestag fegen wird", sagte Kubicki der "Welt am Sonntag". Gleichzeitig kündigte er harte Attacken auf die AfD in der Spendenaffäre der Partei an. "Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass das Geld für Frau Weidel und Herrn Meuthen über Italien aus Russl and gekommen ist, wird die AfD ein riesiges Problem bekommen. Dann werden alle Parteien zu Recht über sie herfallen", so der Bundestagsvizepräsident weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur