SPD will Zurückweisungen nur bei Zustimmung der Nachbarstaaten
Angesichts der geplanten Zurückweisungen von Asylbewerbern an der deutschen Landesgrenze, die laut Sondierungspapier "in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn" erfolgen soll, warnt die SPD die Union vor einer Falschauslegung der im Sondierungspapier getroffenen Vereinbarung.
"Die Formulierung zur Zurückweisung von Flüchtlingen an den gemeinsamen
Grenzen lässt wenig Interpretationsspielraum", sagte der
stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, der
"Bild" (Mittwochausgabe). Zurückweisungen könne es nur bei Zustimmung
der Nachbarstaaten und der Rücknahme der Asylbewerber geben.
"Selbstverständlich
müssen wir mit unseren Nachbarstaaten in dieser Frage in enger
Abstimmung vorgehen", sagte der SPD-Politiker. Dies mache man
"vorbildlich" mit der Schweiz. "Das Europarecht ist hier klar.
Zurückweisungen können nur funktionieren, wenn unsere Nachbarn die
Menschen auch wieder zurücknehmen", so Wiese. "Nationale Alleingänge
sind der falsche Weg und werden auch nicht funktionieren."
Unionsfraktionsvize
Jens Spahn hatte nach dem Ende der Sondierungen angekündigt, man werde
sich bei Zurückweisungen nicht von der Zustimmung anderer abhängig
machen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur