Früherer Linken-Fraktionsvorsitzender Gregor Gysi (Linke): "Das schmerzt, das Ergebnis ist desaströs"
Archivmeldung vom 27.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer ehemalige Fraktionsvorsitzende von DIE LINKE, Gregor Gysi, zeigt sich vom schlechten Ergebnis seiner Partei bei der Bundestagswahl mit rund fünf Prozent schwer enttäuscht: "Das schmerzt, das Ergebnis ist ja auch deströs", so Gysi. Die Gründe für das schwache Abschneiden seien vielseitig, so der Linken-Politiker im phoenix-Interview.
"Das Ost-Thema
haben wir zu spät gesetzt. Das zweite ist, dass uns unsere Vielfältigkeit
früher genutzt hat und das ist jetzt vorbei", so Gysi, "und unser chaotisches
Abstimmungsverhalten bei dem Regierungsantrag zum Abzug der Bundeswehr aus
Afghanistan hat uns, glaube ich, sehr geschadet." Besonders kritisch sieht Gysi
die Vielstimmigkeit in der Partei. "Das hat uns früher mal genutzt und schadet
uns jetzt. Und deshalb müssen wir uns mal klar darüber werden, wohin wir
wollen, damit wir ein klares Bild für die Wähler haben. Dann werden wir Wähler
zwar verlieren, aber andere gewinnen."
Den leichten Verlusten der Linken bei den Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern und der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin steht Gysi unaufgeregt gegenüber. "Ich bin ja ganz zufrieden mit den beiden Landtagswahlen heute. Wir haben zwar auch leicht verloren, aber das hält sich ja noch in Grenzen im Vergleich zum Bund und auch zu Brandenburg und Sachsen-Anhalt", so der frühere Fraktionsvorsitzende der Linken.
Quelle: PHOENIX (ots)