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Bundestagsvize Thierse bezweifelt Wowereits Kanzler-Ambitionen

Archivmeldung vom 07.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wolfgang Thierse Bild: spd.de
Wolfgang Thierse Bild: spd.de

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) geht davon aus, dass Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nicht Kanzlerkandidat der SPD im Jahr 2013 werden wird; er hält drei Kandidaten für ausreichend. "Ich habe nie daran geglaubt, dass Wowereit auf eine Kanzlerkandidatur zielt", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". "Und es reicht doch auch, wenn wir drei Kanzlerkandidaten haben. Dann haben wir Ende nächsten Jahres Entscheidungsfreiheit genug."

Als potenzielle SPD-Kanzlerkandidaten gelten der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier und der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hingegen hatte Wowereit erst kürzlich als vierten Kandidaten ins Spiel gebracht. Sie teilt diese Ansicht mit Teilen der SPD-Linken. Wowereit hat sich dort allerdings unbeliebt gemacht, weil er die Koalitionsgespräche mit den Grünen platzen ließ.

Grüne: Wowereit hat Kanzlerkandidatur verspielt

Die Absage an ein rot-grünes Bündnisses in Berlin wird nach Ansicht der Grünen die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der SPD beeinflussen. "Klaus Wowereit hat damit auch seine Chancen als Kanzlerkandidat verspielt", sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn der "Rheinischen Post". Sie gehe davon aus, dass die anderen potenziellen Kandidaten der SPD andere Umgangsformen pflegten und nicht jene "Unterwerfungsrituale, die Wowereit noch drauf hat", betonte Höhn. Sie beklagte, dass Wowereits Entscheidung gegen Rot-Grün in Berlin direkte Auswirkungen auf das für 2013 in Berlin geplante rot-grüne Regierungsprojekt habe. "Wer Rot-Grün wirklich will, braucht dafür auch eine Gestaltungsmehrheit im Bundesrat, und da fehlen uns jetzt die Berliner Stimmen", stellte Höhn fest.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung / Rheinische Post (ots)

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