Kündigungen auf Meyer Werft: SPD im Landtag schickt Brandbrief an Werftchef
Archivmeldung vom 04.12.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit um den Abbau Hunderter Arbeitsplätze auf der Meyer Werft in Papenburg (Emsland) hat sich jetzt die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag an Werft-Chef Bernard Meyer gewandt. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, haben Fraktionschefin Johanne Modder und Umweltminister Olaf Lies einen Brief im Namen der Fraktion geschrieben, in dem sie den Unternehmer aufrufen, Gespräche mit Arbeitnehmervertretern aufzunehmen.
"Im Interesse der Region, der Beschäftigten, des Unternehmens und der Landespolitik muss es sein, zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Wir dürfen gemeinsam kein Interesse daran haben, dass sich die Situation zuspitzt", schreiben die Sozialdemokraten.
Auf der Werft sollen im Zuge eines Sparprogramms Hunderte Jobs wegfallen. Ein Freiwilligenprogramm hatte innerhalb der Belegschaft offenbar nicht ausreichend Resonanz gefunden, sodass nun Gespräche über Kündigungen geführt werden. Betriebsratschef Nico Bloem warf der Unternehmensleitung unmenschliches Vorgehen vor. "Wir werden nicht aufgeben und bis zum Ende kämpfen", schrieb er auf Facebook. Modder und Lies appellieren an Werftchef Meyer das Gespräch zu suchen. "Gerade der Druck auf einzelne Beschäftigte kurz vor Weihnachten ist der Leistung der Beschäftigten, die zum Erfolg des Unternehmens geführt hat, nicht angemessen", kritisieren die SPD-Politiker. Zudem warnen sie davor, reguläre Arbeitsplätze durch Leiharbeiter zu ersetzen: "Der Abbau von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und deren Umwandlung in Werkvertragsbeschäftigte ist nicht akzeptabel und wird von uns abgelehnt."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)