Schäuble: Wahlergebnis kein Zeichen für gescheiterten Einigungsprozess
Archivmeldung vom 04.10.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttWolfgang Schäuble, einer der Architekten der Deutschen Einheit, sieht im Ergebnis der Bundestagswahl kein Anzeichen für einen gescheiterten Einigungsprozess zwischen Ost und West. "Im Gegenteil", sagte der Bundesfinanzminister der "Bild am Sonntag" (Feiertagsausgabe).
"Wir sind ein wohlhabendes und florierendes Land, umgeben von Freunden und Partnern! Weltweit beneiden uns Menschen darum, dass wir so leben dürfen, wie wir leben. Aber die jahrzehntelange Teilung mit unterschiedlichen Systemen hat tiefere Spuren hinterlassen, als wir 1990 geglaubt haben. Das wirkt über Generationen hinweg nach."
Angesichts des Wahlerfolgs der AfD warnte Schäuble: "Der Rückfall in nationalistische Töne ist auf jeden Fall der falsche Weg. Wir leben nicht auf einer Insel. Die Lehre unserer Geschichte ist: Deutschland wird es nur gut gehen, wenn Europa zusammensteht." Persönlich verdanke er der Einheit nicht nur die Freundschaft mit Lothar de Maizière: "In meinem politischen Leben war die deutsche Einheit das größte Glück. Sie war auch eine Lektion in Demut. Es kommt oft anders, als man denkt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur