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Gröhe und Schwesig verteidigen Pflegeberufsgesetz gegen Kritik

Archivmeldung vom 13.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerda Mahmens / pixelio.de
Bild: Gerda Mahmens / pixelio.de

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) haben das Pflegeberufsgesetz gegen Kritik verteidigt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Schwesig: "Die kostenfreie berufliche Ausbildung und eine angemessene Ausbildungsvergütung sowie der einheitliche Berufsabschluss werden den Pflegeberuf aufwerten." Damit trage die Reform auch zu mehr Lohngerechtigkeit für Frauen und Männer bei, erklärte die Ministerin und verwies darauf, dass im Pflegeberuf zu 80 Prozent Frauen arbeiten. "Leider wird die Arbeit am Menschen aber immer noch weniger wertgeschätzt als die Arbeit an Maschinen." Das Pflegeberufsgesetz ist an diesem Mittwoch Thema im Bundeskabinett.

Gröhe betonte in der NOZ, künftig würden mehr Pflegekräfte gebraucht. Daher müsse der "Zukunftsberuf Pflege" noch attraktiver gemacht werden. "Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen und eine ordentliche Bezahlung", unterstrich Gröhe. Außerdem gehörten dazu Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln. "Pflegekräfte müssen in Altenheimen zunehmend auch mehrfach und chronisch Kranke versorgen", begründete Gröhe die gemeinsame Ausbildung von Alten- und Krankenpflegern. Außerdem brauche eine Pflegekraft im Krankenhaus Kenntnis in der Versorgung Demenzkranker. Mit der neuen Pflegeausbildung würden die Mitarbeiter fit für die veränderten Anforderungen gemacht. "Schulgeld in der Altenpflege wird endlich der Vergangenheit angehören."

Generalistische Ausbildung birgt erhebliche Risiken - Chaos droht

Das neue Pflegeberufegesetz, das die bisherigen drei unterschiedlichen Ausbildungen in der Altenpflege, der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege zu einer generalistischen Ausbildung zusammenfasst, birgt vor allem für die Altenpflege erhebliche Risiken und droht die vielen erfolgreichen Ausbildungsanstrengungen der vergangenen Jahre mit einem Schlag zunichte zu machen. Ein Chaos ist vorprogrammiert.

Darauf weist der Arbeitgeberverband Pflege mit großem Nachdruck hin. Das Bundeskabinett wird sich am heutigen Mittwoch mit dem Gesetz befassen und es wohl beschließen.

Dazu Friedhelm Fiedler, Vize-Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege: ,,Die Altenpflege, die seit einigen Jahren - entgegen manchen Unkenrufen und vor allem entgegen dem Trend in sehr vielen anderen Ausbildungsberufen - erfreulich steigende Ausbildungszahlen vorweisen kann, droht am Ende zum eindeutigen Verlierer der hektischen Reformpläne der großen Koalition in Berlin zu werden." Es sei absehbar, dass die ambulanten und stationären Ausbildungsbetriebe in der Altenpflege künftig mit höheren Kosten und einem erheblichen Organisationsaufwand belastet werden.

Dabei bedeuten die vielen Reformen in der Altenpflege, die in den vergangenen drei Jahren von der schwarz-roten Koalition auf den Weg gebracht worden sind, schon jetzt enorme Mehrarbeit für alle Mitarbeiter in den Altenpflegeunternehmen, so der Arbeitgeberverband Pflege weiter.

Die Frage stellt sich ernsthaft, wer bei soviel Bürokratieaufwand, den die generalistische Pflegeausbildung mit sich bringt, künftig noch ausbilden wird.

Fiedler: ,,Man kann nur hoffen, dass die angekündigte Rechtsverordnung zum Gesetz, die die endgültige Ausgestaltung der Ausbildung festlegt, die schlimmsten Fehler noch ausbügelt. Umso zwingender ist es, dass die Rechtsverordnung rechtzeitig vor der Abstimmung im Bundestag Ende Januar vorliegt, damit jeder Abgeordnete entscheiden kann, ob da Unfug beschlossen werden soll oder nicht und ob er für Unfug seine Stimme gibt. Man kann nur hoffen, dass die vielen kritischen Abgeordneten, vor allem der Union standhaft bleiben und nichts mittragen, was die Versorgungssicherheit der alten Menschen gefährdet.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung - Arbeitgeberverband Pflege (ots)

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