CDU-Generalsekretär kritisiert eigene Partei
Archivmeldung vom 07.03.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićCDU-Generalsekretär Mario Czaja blickt kritisch auf die Entwicklung seiner eigenen Partei, was die Förderung von Frauen in Führungsrollen angeht. "Wenn wir heute über Vorbilder sprechen, dann meinen wir oft Führungspersönlichkeiten. An einem Tag wie dem Weltfrauentag vor allem weibliche Führungspersönlichkeiten", schreibt er in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal Watson. "Frauen in Führungspositionen, ja, das ist auch bei uns in der CDU so ein Thema."
Wobei es an Vorbildern in seiner Partei eigentlich nicht mangele - Czaja nennt etwa Namen wie Christine Teusch, Elisabeth Schwarzhaupt oder Angela Merkel. Dennoch schreibt er: "Selbstkritisch müssen wir uns eingestehen, dass wir diese vorbildlichen Frauen in einer männerdominierten Partei häufig als Feigenblätter genutzt haben. Wenn wir uns einredeten, dass Frauen bei uns alles werden können, selbst die mächtigste Person im Staat. Und dabei haben wir übersehen, dass es von diesen Frauen einen besonderen Kampfgeist, eine besondere Disziplin und eine besondere Härte und Willensstärke abverlangt, um sich am Ende durchzusetzen."
In diesem Zuge sei es richtig oder gar überfällig, dass die CDU eine Frauenquote eingeführt habe. Vorbilder seien wichtig für die Frauenbewegung, so der CDU-Politiker weiter. "Aber sie sind auch nur sinnvoll, wenn sie eine Idee voranbringen. Es geht nämlich nicht darum, Pionierinnen ins Schaufenster zu stellen. Es geht darum, eine echte, unaufgeregte Normalität zu schaffen. Eine Normalität, in der die politischen Ansichten von Frauen eben nicht die Minderheitsmeinung sind." Der Appell des Frauentages, "Raum zu schaffen und partnerschaftlich zu denken", richte sich deshalb vor allem an Männer. Der Emanzipation der Frauen sollte "konsequenterweise die Emanzipation des Mannes folgen". Frauen werden und sollen laut Czaja weiter für ihre Rechte streiten. "Doch es wird Zeit, dass wir Männer uns nicht länger querstellen. Innerhalb und außerhalb der Politik."
Quelle: dts Nachrichtenagentur