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Koalition will Samen auf Kassenkosten einfrieren lassen

Archivmeldung vom 16.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Menschliches Sperma in einer Petrischale
Menschliches Sperma in einer Petrischale

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Regierungskoalition will es Krebskranken ermöglichen, Samen oder Eizellen bei drohender Unfruchtbarkeit auf Kassenkosten einfrieren zu lassen. Die Bewahrung der Zeugungs- oder Empfängnisfähigkeit müsse "Teil der Krankenbehandlung werden, auf die Versicherte Anspruch haben", heißt es im Entwurf eines Positionspapiers, das die Arbeitsgruppe Gesundheit der Unions-Bundestagsfraktion erstellt hat. Der "Spiegel" berichtet darüber.

Die gesetzliche Krankenversicherung soll demnach die Kosten für "Entnahme, Aufbereitung, Kryokonservierung und Lagerung von Keimzellen und Keimgewebe" übernehmen. Frauen könnten unbefruchtete Eizellen oder Eierstockgewebe für spätere Kinderwunschbehandlungen einfrieren lassen; bei Männern gilt das für Spermien oder Hodengewebe. Auch die SPD hat für den Vorschlag Sympathien signalisiert. Er soll in das geplante Gesetz zur Verbesserung der ambulanten Versorgung eingefügt werden. "Hier geht es nicht um das Einfrieren zu Karrierezwecken, sondern um medizinische Ausnahmen. Wir müssen erkrankten Frauen und Männern helfen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen", sagt Karin Maag, Unions-Gesundheitsexpertin. Jährlich erkranken rund 15.000 junge Erwachsene an Krebs. Ein Verlust der Fruchtbarkeit droht als Nebenwirkung der Behandlung. Die Kosten für Entnahme und Einfrieren von Eizellen können sich pro Patient Anbietern zufolge auf bis zu 2.300 Euro summieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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