Braun sieht Haushalt "hart an der Kante der Verfassungsmäßigkeit"
Archivmeldung vom 17.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFür den Vorsitzenden des Bundestagshaushaltsausschusses, Helge Braun (CDU), ist der Haushaltsentwurf der Bundesregierung "hart an der Kante der Verfassungsmäßigkeit".
Braun äußerte am Mittwoch im RBB-Inforadio rechtliche Bedenken an den
Plänen von Finanzminister Christian Lindner (FDP): "Er greift schon die
Zukunftsrücklage der Pflegeversicherung an. Er will bei Unternehmen zu
solchen Finanztransaktionen greifen. Unterm Strich heißt das, er kann
mehr Geld ausgeben und macht dabei zusätzliche Schulden. Da ist genau
der Punkt. Da ist er wieder auf so einer Klippe unterwegs - hart an der
Kante der Verfassungsmäßigkeit und ob das wirklich hält? Also ein
ehrbarer Kaufmann würde das sicher anders machen."
Er habe große
Sorgen, so Braun mit Blick auf den Haushaltsentwurf für 2025, den das
Kabinett am Vormittag beschließen will: "Es ist nicht nur die
17-Milliarden-Euro-Lücke. Auch die Ausgaben sind sehr niedrig gerechnet
und die Einnahmen sehr hoch gerechnet worden. Wenn wir mal im Jahr 2025
sind und die Realität uns einholt, ist die Gefahr, dass die Lücke am
Ende noch größer ist." Braun ergänzte: "Wenn man eine
17-Milliarden-Lücke hat, wo man nicht gesagt hat, wo man die spart, da
muss man eben im Laufe des Jahres an die Punkte wieder rangehen, wo man
eigentlich Geld versprochen hat." Wo der Finanzminister das tue, wisse
man nicht. "Also Förderprogramme, auf die Bürger fest gerechnet haben
oder Unternehmen werden dann urplötzlich gestoppt oder doch nicht
umgesetzt."
Darüber hinaus kritisierte der CDU-Haushaltspolitiker
die Prioritätensetzung der Ampel-Regierung. Er sei für deutlich mehr
Geld im Verteidigungsetat. "Die Einsparungen im Bereich Außen- und
Entwicklungshilfe, also im ganzen internationalen Bereich, ist jetzt
eine deutliche Posteriorität. Also das ist nicht mehr wirklich so
wichtig. Das ist eine interessante Prioritätensetzung, auf die wäre ich
in so schwierigen geopolitischen Zeiten nicht gekommen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur