Atomkraftgegner kündigen Proteste an: „Nicht-Eignung Gorlebens ist längst erwiesen“
Archivmeldung vom 13.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu aktuellen Meldungen, nach denen Bundesumweltminister Röttgen das Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben weiterbauen möchte, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Mit seinem Vorgehen spitzt Röttgen den Konflikt um Gorleben zu. Er will mit dem Kopf durch die Wand, indem er nahtlos an die jahrzehntelange Geschichte von verfehltem Regierungshandeln in Sachen Gorleben anknüpft: Erst fallen Entscheidungen, dann wird weiter am Endlager gebaut, schließlich werden zweifelhafte Experten befragt und letztendlich manipulierte Ergebnisse veröffentlicht. Das hat nichts mit Beteiligung von Öffentlichkeit zu tun.
Also werden wir uns wie gehabt auf unsere Weise beteiligen: Mit massenhaften Protesten auf der Straße.
Die Nicht-Eignung Gorlebens ist längst erwiesen. Ein Salzstock, der direkten Kontakt zum Grundwasser hat, ist völlig unbrauchbar für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle. Wer das als Bundesumweltminister ignoriert, macht sich zum Erfüllungsgehilfen der Atomlobby.
Röttgen benutzt Gorleben als Feigenblatt, um die weiter völlig ungelösten Entsorgung zu verschleiern. So hofft er, die geplanten Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke durchsetzen zu können. Doch darauf wird niemand hereinfallen. Schließlich gibt es rund um die Endlager-Projekte Asse und Gorleben jahrzehntelange Erfahrungen mit solcher regierungsamtlicher Trickserei. Deshalb werden wir uns dagegen zur wehr setzen.
Schon Angela Merkel hat sich in ihrer Zeit als Umweltministerin an Gorleben die Finger verbrannt: Nachdem die Proteste immer massiver wurden, musste sie die Atomtransporte ins Wendland für mehrere Jahre einstellen. Sie sollte Norbert Röttgen davor warnen, auf was er sich da einlässt.“
Quelle: .ausgestrahlt