Hamburger Jobcenter-Chef gegen Meldepflicht für Bürgergeldbezieher
Archivmeldung vom 29.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Chef des größten Jobcenters Deutschlands in Hamburg, Dirk Heyden, spricht sich gegen eine Meldepflicht für Bürgergeldempfänger aus und warnt vor personellen Engpässen. Eine monatliche Meldepflicht seiner Kunden sehe er "sehr kritisch", sagte Heyden dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Es ergibt keinen Sinn, dass die Bürgergeldbeziehenden in der
Eingangszone erscheinen und sich einen Stempel abholen." Es müsse darum
gehen, ein qualifiziertes Gespräch zu führen, fügte der Jobcenter-Chef
zu. "Das ist mit allen Leistungsbeziehenden einmal im Monat unter den
gegebenen personellen Rahmenbedingungen nicht umsetzbar. Die Zahl der
dafür erforderlichen zusätzlichen Berater würde die Kosten erheblich
erhöhen."
Mit Blick auf die geplante Sanktionsverschärfung
forderte Heyden ein vereinfachtes Verfahren zur Sanktionsauferlegung.
"Das Verfahren zur Umsetzung einer Leistungsminderung ist derzeit zu
kompliziert. Die rechtssichere Anwendung ist an mehrere Voraussetzungen
gebunden", ergänzte Heyden.
"Der vorgeschriebene Weg über den
Kooperationsplan bis zum Bescheid nach vorheriger Anhörung ist zu
kleinteilig. Hier benötigen die Jobcenter eine deutliche Vereinfachung,
damit die Regelungen im Alltag sicher angewandt werden können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur