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SPD-Politikerin Chebli beklagt wachsende Islamfeindlichkeit

Archivmeldung vom 11.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sawsan Chebli (2019)
Sawsan Chebli (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: ""IRREFÜHRENDE WAHLINFORMATION": Twitter löscht Tweet von Sawsan Chebli" / Eigenes Werk

Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) beklagt eine wachsende Islamfeindlichkeit in Deutschland. "Muslime gehören nach Sinti und Roma zu den am meisten abgelehnten Minderheiten in Deutschland", sagte Chebli der "Welt".

Sie selbst erlebe Anfeindungen, wie sie sie zuvor nie erlebt habe. "Meine Schwestern, die ein Kopftuch tragen, werden angegriffen, Kopftücher werden vom Kopf gerissen, Kopftuchträgerinnen angespuckt." Auch auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt würden Muslime diskriminiert. Sie kämpfe für ein "Deutschland ohne Rassisten, Antisemiten und Muslimhasser. Das stört alle, die ein homogenes Deutschland wollen", sagte Chebli mit Blick auf heftige Reaktionen auf ihre Beiträge bei Twitter. "Für sie verkörpere ich alles, was es aus ihrer Sicht nicht geben soll: eine Muslima, die für sich beansprucht, genauso Deutsche zu sein wie sie. Eine Muslima, die ein politisches Amt bekleidet und in diesem Land Karriere macht".

Sich selbst bezeichnete die Sozialdemokratin als "praktizierende Muslima" und stellte klar: "Ich möchte, dass jede Frau frei entscheiden kann, ob sie das Kopftuch trägt oder nicht." In der Einwanderungsgesellschaft biete das Grundgesetz eine "hervorragende Basis für die Verwirklichung u nterschiedlichster Lebensentwürfe". Sie wünsche sich wieder "mehr Respekt für die Pluralität von Lebensentwürfen", ohne gegenseitige Abwertung. Mit Blick auf die wachsende Judenfeindlichkeit äußerte Chebli die Hoffnung, "dass sich noch viel mehr Menschen, Muslime wie Nichtmuslime, dem Kampf gegen Antisemitismus anschließen". Sie habe in diesem Jahr am al-Quds-Tag auch eine proisraelische Gegendemonstration besucht. "Ich wollte mit meiner Präsenz zum Ausdruck bringen, dass Antisemitismus in Deutschland keinen Platz hat, dass das Existenzrecht Israels unantastbar ist", sagte Chebli. "Ich kämpfe dafür, dass alle, auch Muslime, verstehen: Der Angriff auf Juden ist ein Angriff auf uns alle."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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