NRW-Grüne für Nachhilfe in allen Ferien
Archivmeldung vom 28.01.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttSchüler in NRW sollen nach dem Willen der Grünen in allen Ferien Nachhilfe bekommen können. "Der lange Lockdown kann bei den Schülern große Lücken verursachen. Reichere Familien finanzieren Nachhilfestunden, sozial benachteiligte Kinder aber brauchen dringend eine staatlich organisierte Nachhilfe", sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Sigrid Beer, der "Rheinischen Post".
Zusammen mit Grünen-Co-Landeschef Felix Banaszak hat Beer ein Ferienprogramm entworfen, über das die "Rheinische Post" vorab berichtet. "Wir schlagen ein verbindliches Ferienprogramm vor, das schon in den Osterferien beginnen und durchgängig in allen Ferien stattfinden soll", sagte Beer. Demzufolge sollen insbesondere benachteiligte Kinder ein Angebot der Schulen bekommen und vor Ort in kleinen, stabilen Gruppen unterrichtet werden. Die Auswahl träfen Lehrer und Schulsozialarbeiter zusammen mit den Eltern, so Beer.
Eltern könnten sich aber auch von sich aus an die Schulen wenden, heißt es in dem Papier. Dabei gehe es nicht nur ums Lernen, sondern auch um Freizeitaktivitäten und soziales Miteinander. Damit die Teilnahme ernst genommen wird, soll mit den Eltern und Schülern ein Bildungsvertrag geschlossen werden. Zudem sollen benachteiligte Schüler einen Paten vermittelt bekommen, der ihnen auch zu Schulzeiten zur Seite steht. In der Finanzierung sieht Beer kein Problem: "Ein solches Programm lässt sich aus normalen Haushaltsmitteln bestreiten: 70 Millionen Euro für Ferienprogramme sind noch nicht abgerufen. Hinzu kommen 200 Millionen Euro, die übrig sind, weil Lehrerstellen nicht besetzt werden können." Das NRW-Schulministerium hatte 2020 ein Ferien-Nachhilfe-Programm im Volumen von 75 Millionen Euro aufgelegt. Davon wurden dem Ministerium zufolge bis Mitte Dezember 2,9 Millionen Euro abgerufen. Das Programm erreichte rund 15.000 der 2,5 Millionen Schüler in NRW.
Quelle: dts Nachrichtenagentur