SPD hält Migrationsforderungen der CSU für verfassungswidrig
Die SPD hat die Forderungen der CSU-Bundestagsabgeordneten zur Migrationspolitik heftig kritisiert. Was die CSU jetzt vorschlage, sei "wieder einmal unpraktikabel" und hätte vor Verfassungsgerichten keinen Bestand, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, der "Süddeutschen Zeitung".
Unbefristete Abschiebehaft sei "verfassungsrechtlich und tatsächlich
nicht umsetzbar, allein schon, weil es insbesondere in unionsregierten
Bundesländern zu wenig Abschiebehaftplätze gibt".
Die
CSU-Abgeordneten wollen auf ihrer traditionellen Winterklausur in
Kloster Seeon eine deutliche Verschärfung der Migrationspolitik
verlangen. Unter anderem heißt es in dem Beschlussentwurf, dass
Straftäter und Gefährder, die nicht ausreisen oder abgeschoben werden
können, "in unbefristete Abschiebehaft genommen werden können" müssten.
Daraus könne "man jederzeit in sein Heimatland ausreisen, aber nicht
mehr in die Freiheit in Deutschland zurückkehren".
Fechner
verwies auf eine gestiegene Zahl an Abschiebungen. "Niemand will
Straftäter in Deutschland", sagte der SPD-Politiker. Deswegen seien die
von der Ampelkoalition beschlossenen Verschärfungen richtig gewesen, "in
deren Folge gab es 2024 rund 60 Prozent mehr Abschiebungen als im
letzten Merkel-Jahr 2021" unter dem damaligen Bundesinnenminister Horst
Seehofer (CSU).
Quelle: dts Nachrichtenagentur