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Niederländische Landwirte und Steuerzahlerbund kritisieren Nothilfe für deutsche Milchbauern

Archivmeldung vom 01.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zur Milchproduktion eingesetztes Melkkarussel
Zur Milchproduktion eingesetztes Melkkarussel

Foto: Namenlos.net
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der niederländische Bauernverband LTO und der deutsche Bund der Steuerzahler (BdSt) kritisieren die von der Bundesregierung zugesagte Nothilfe für deutsche Milchbauern. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte LTO-Molkereiexperte Klaas Johan Osinga: "Solche Maßnahmen sind eine Form der Wettbewerbsverzerrung, weil sie einen Teil der Landwirte im europäischen Markt bevorzugen." Gleiche Voraussetzungen seien aber besonders für die rund 16.000 niederländischen Milchviehhalter wichtig, da sie in direkter Konkurrenz zu ihren deutschen Kollegen stehen. Osinga verwies darauf, dass deutsche Landwirte auch niederländische Molkereien beliefern. Der Verbandsvertreter sagte, das Problem der niedrigen Milchpreise könne nur gemeinsam auf europäischer Ebene gelöst werden.

Daran erinnerte auch der Bund der Steuerzahler. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Präsident Reiner Holznagel: "Anstatt mit Steuergeld die Probleme zu lindern, müssen die Rahmenbedingungen in der EU verbessert werden." Solange Milchangebot und Nachfrage nicht zueinander passten, werde das Problem der niedrigen Erzeugerpreise bestehen bleiben. "Da helfen auch keine Steuermillionen", so Holznagel.

Am Montag hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den notleidenden Milchbauern Soforthilfen von mindestens 100 Millionen Euro zugesagt. Damit Landwirte finanzielle Engpässe überbrücken können, soll das Hilfspaket unter anderem zusätzliche Bürgschaften und steuerliche Entlastungen umfassen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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