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Wohnungsmieten könnten nach Ende des Mietendeckels schneller steigen

Archivmeldung vom 24.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Der für fünf Jahre geplante Mietendeckel könnte langfristig zu steigenden Mieten in Berlin führen. Vermieter haben nach Ansicht der Eigentümer- und Mieterverbände nach Ende der Deckelung mehr Spielraum für Mieterhöhungen als zurzeit.

Grund ist, dass es Jahre dauern wird, bis es wieder einen neuen rechtssicheren Mietspiegel gibt. In die Berechnung dürfen dann nur Mieten einfließen, die nach Ende des Mietendeckels neu vereinbart oder erhöht wurden.

Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bestätigte dem rbb: "In einem Mietspiegel darf Wohnraum nicht berücksichtigt werden, bei dem die Miethöhe unter anderem durch Gesetz (wie beim Mietendeckel) festgelegt worden ist." Ohne Mietspiegel könnten Vermieter Mieterhöhungen mit Mieten von drei vergleichbaren Wohnungen begründen oder mit einem Sachverständigengutachten.

Beim Mieterverein spricht man zwar davon, dass dies "in der Tat problematisch" sei, die stellvertretende Geschäftsführerin Wibke Werner sagte dem rbb allerdings, dies sei jetzt nicht das Thema. "Wenn ich jetzt schon über die negativen Konsequenzen nachdenke, würde ich dieses Instrument Mietendeckel natürlich von vornherein ganz schön schwächen."

Auf die Frage, ob der größere Erhöhungsspielraum für Vermieter nicht ein Risiko für Mieter darstelle, antwortete Werner wörtlich: "Welcher Vermieter hat Interesse, Mieter dann mit einem Schlag mit völlig überzogenen Erhöhungen aus der Wohnung zu ziehen? Vermieter sind ja auch abhängig davon, dass die Wohnungen bewohnt sind."

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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